Prof. Dr. med. Thomas Nickl-Jockschat
Störungen in Netzwerken des Gehirns spielen eine entscheidende Rolle für die Entstehung psychiatrischer Erkrankungen. Allerdings ist es bislang noch nicht gelungen, diese Erkenntnisse aus der Wissenschaft in die klinische Praxis zu überführen. Ein entscheidender Grund dafür ist, dass die molekularen und zellulären Ursachen dieser Veränderungen – und damit potentielle Ansatzpunkte für neue therapeutische Interventionen – noch unbekannt sind. Unsere Forschung konzentriert sich darauf, diese kritische Lücke zu schließen.
Dazu nutzen wir fortschrittliche Bildgebungsverfahren in großen Patientenkohorten, um Veränderungen in der Struktur und Funktion von Hirnnetzwerken robust zu identifizieren. Translationale Forschungsansätze mit Modellorganismen und modernste Omics-Verfahren in Kombination mit Künstlicher Intelligenz eröffnen dann Zugang zur molekularen und zellulären Ebene. Ziel ist es, durch ein besseres Verständnis der Grundlagen psychischer Erkrankungen neue Wege für die Behandlung aufzuzeigen und diese, wo möglich, in die Klinik zu überführen.
Enge Kollaborationen mit nationalen und internationalen Partnern – z.B. dem Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG), dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), dem Leibniz-Institut für Neurobiologie (PsychCircuits), der University of Iowa (Iowa City, IA, USA) und dem Allen Institute for Brain Science (Seattle, WA, USA) – helfen uns, einen regen Austausch mit der internationalen Spitzenforschung aufrechtzuerhalten. Dabei motiviert uns die Vision, die psychische Gesundheit zu verbessern und Behandlungs- sowie Präventionsstrategien aus der Grundlagenforschung heraus zu optimieren.